Zur Zukunft der Nahrungsmittel ist (auch im
Zukunftsletter) schon viel gesagt worden - wie aber steht es um die weitere Entwicklung unserer Küchenutensilien?
„Immer weniger Menschen kochen zu Hause, obwohl die Küche der wichtigste Ort für Familien ist. Damit das so bleibt, muss die Technik den Menschen kreativ einbinden“, befindet etwa Ted Selker, der am Media Lab des Bostoner Massachusetts Institute of Technology tätig ist.
Dort glaubt man an die Zukunft der „Counter Intelligence“, der Küchentresen-Intelligenz, und hat bereits eine ganze Reihe von Prototypen zu diesem Thema entwickelt:
- Ein intelligenter Löffel soll künftig dem Koch beim Würzen helfen. Seine Sensoren messen den Salzgehalt sowie das Verhältnis von Essig und Öl. Findet der Löffel eine Kreation, die nicht in seinem Kochbuchgedächtnis steht, wird Nachwürzen empfohlen.
- Salatköpfe lagern in einer Klimakammer, in der das Grün mithilfe von Licht und Kohlendioxid frisch bleibt.
- Der Inhalt des Kühlschranks wird auf Anfrage von einer Kamera nach draußen auf einen Monitor übertragen, sodass man nicht bei offener Kühlschranktür über das Abendessen nachdenken muss, dabei wertvolle Energie verschwendet und riskiert, dass alles Gelagerte schlecht wird.
- Die Spüle passt sich automatisch an die Körpergröße des Spülenden an, das Spülbecken besteht aus Silikon, in dem Gläser nicht mehr zerbrechen können, und die Armatur regelt die Temperatur automatisch - bei organischem Material fließt kaltes Wasser, bei Besteck heißes.
- Ein Dish-Maker presst aus Plastikplatten das für das jeweilige Gericht passende Geschirr in der passenden Anzahl - keine riesigen Stapel an Suppentellern sowie großen und kleinen Schüsseln verstopfen mehr die Schränke.
- Ein sprechender Ofenhandschuh schlägt Alarm, sobald ein Topf zu heiß ist. Und aus der batteriebetriebenen Tasse mit dem Namen Chamäleon, die sich entsprechend der Flüssigkeitstemperatur verfärbt, springt automatisch ein Henkel, falls sie zum Anfassen zu heiß ist.
Zukunftsletter-Fazit: Die Erfahrungen mit vernetzten Kühlschränken zeigen: In der Küche wollen wir uns nicht von der Technik beherrschen lassen. Dennoch bieten manche der Ideen den Entwicklern Anregungen für das Küchendesign der Zukunft.
Mit dem Wertewandel verändern sich schließlich auch die Bedürfnisse: Antibakteriell beschichtete Kühlschränke zum Beispiel regen niemanden mehr auf, und auch einzelne Gadgets, wie die Nudelgabel, die mittels Sensoren sagt, wann der „al dente“-Zustand erreicht ist, bedienen einen Markt.